Die passende akustische Vorstellung zum Thema "Hausfrauen/homebodies/housewives" ist wohl dieses in 1977 veröffentlichte Hausfrauenlied von Johanna von Koczian. Hier Video aus der Sendung Hitparade:
http://www.clipfish.de/musikvideos/video/3387329/johanna-von-koczian-das-bisschen-haushalt-sagt-mein-mann/

Eine ganz wunderbar satirische Interpretation des damaligen Zeitgeistes. Dieses Lied wurde so bekannt, dass es beinahe noch jeder Heute anstimmen kann.

Durch die langjährige Berufstätigkeit für einen Musikverlag ist es mir sofort in den Sinn gekommen und finde es sehr erwähnenswert. Heute sind die „Desperate Housewives“ hingegen – die Anspielung auf diese Fernsehserie ein anderer Zeitgeist. Beides in Gegenüberstellung ist auch sehr spannend und interessant bezüglich der Wandlung der Rolle der Hausfrau.

In der Mainpost/Kulurteil vom 24.07.2015 findet sich ein Artikel von Ralph Heringlehner zur aktuellen Ausstellung im Kulturspeicher Würzburg - Ausstellung noch bis 20.September 2015 zu sehen.

"Die Freude am Hausputz“ – Verzweifelte Hausfrauen? „Arbeit ist immer nur das, was getan werden muss, Vergnügen, das was man gern tut“ – Mark Twain

Ein Ausflug in den Würzburger Kulturspeicher und in die Welt von Haus, Heim und Familie.

Kurzer Ausschnitt aus seinem Artikel mit freundlicher Genehmigung:

"Zum Beispiel kann der Besucher der Ausstellung – etwa vor gestrickten und gehäkelten Topflappen – über den Imagewandel mancher Tätigkeit in Haus und Haushalt nachdenken. Wenn einst die Hausfrau Wolle zu Kleidern verarbeitete, tat sie das, weil sie musste und sich womöglich Winterkleidung aus dem Laden nicht leisten konnte Heute ist Stricken zum Hobby geworden, ist Teil des Lifestyles.

* Anmerkung: (a propo nicht leisten: jeweils am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt ins Museum Kulturspeicher frei – eine sehr schöne Geste – damit auch sozial schwächer gestellte dies nutzen können)

„Arbeit ist immer nur das, was getan werden muss, Vergnügen das, was man gern tut“, schrieb Mark Twain schon vor 150 Jahren und ließ seinen Tom Sawyer so tun, als sei das Zaunstreichen eine spaßbringende Tätigkeit – alle glauben’s und streichen.

In diesem Sinne kann jemand, der verdrängt, dass sie gemacht werden muss, jeglicher Hausarbeit ungeahnte Freuden abgewinnen.

Hintersinniger Untertitel
Der Rundgang mit Sigrid Tauber zeigt, dass hinter der Leichtigkeit der Ausstellung allerhand Sozialkritisches steckt und sich hinter Witz und Ironie jede Menge Kommentare zur Rolle der Frau verbergen. „KünstlerInnen räumen auf“ lautet der hintersinnige Untertitel der Schau. Sie will wohl auch mit alten Klischees Schluss machen. Es sind ausschließlich Frauen beteiligt. Einen Besucher veranlasste das zur leicht beleidigt klingenden Bemerkung: „Auch Männer räumen auf!“ - Echt ....

Text, Mainpost vom 24.07.2015, Autor: Ralph Heringlehner

*Anmerkung: "... das bischen Haushalt macht sich von allein - sagt mein Mann.... "